Es hat sich gezeigt, dass eine Reihe von Tätigkeiten und chemischen Substanzen an Arbeitsplätzen mit einem höheren Risiko für bestimmte Krebserkrankungen verbunden sind. Einige der wichtigsten krebserregenden Substanzen am Arbeitsplatz werden im Folgenden näher beschrieben:
- Aromatische Amine
- Asbest
- Chrom (VI)-Verbindungen
- Abgase von Dieselmotoren
- Mineralöle, unbehandelt oder leicht behandelt
- Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)
- Quarzmehl.
Tabelle 1 vermittelt einen Überblick über Tätigkeiten, bei denen es häufiger zu Krebserkrankungen kommt. Bei einigen dieser Tätigkeiten konnten die spezifischen krebserregenden chemischen Substanzen bestimmt werden, während bei anderen keine eindeutige Bestimmung der krebserregenden Substanzen möglich war.
Tabelle 1: Tätigkeiten mit erhöhtem Krebsrisiko
Tätigkeit oder Branche | Tumororte/-arten mit ausreichend belegter Karzinogenität beim Menschen |
---|---|
Aluminiumherstellung | Lunge, Harnblase |
Auraminherstellung | Harnblase |
Kohlevergasung | Lunge |
Kohlenteerdestillation | Haut |
Koksproduktion | Lunge |
Hämatitabbau (untertägig) | Lunge |
Eisen- und Stahlgießerei | Lunge |
Herstellung von Isopropylalkohol | Nasenhöhle und Nasennebenhöhle |
Magentaherstellung | Harnblase |
Malerarbeiten | Lunge, Mesotheliom, Harnblase |
Gummiherstellung | Leukämie, Lymphom, Lunge, Magen, Harnblase |
Quelle: Übernommen von Cogliano VJ, Baan R, Straif K et al. (2011). Preventable exposures associated with human cancers. J Natl Cancer Inst, 103:1827–1829; mit Genehmigung der Oxford University Press.
Am Arbeitsplatz kommt es meist zu einer komplexen Schadstoffbelastung, entweder nur durch chemische Substanzen, durch Stoffgemische oder in Kombination mit anderen berufsbedingten Belastungen oder anderen krebserregenden Substanzen wie Tabakrauch oder Alkohol. Folglich können viele Arbeitnehmer unter Umständen mehreren Substanzen ausgesetzt sein, die zur Entstehung von Tumoren an mehreren Körperstellen führen können. Krebserregende Substanzen am Arbeitsplatz verursachen vorwiegend Lungenkrebs und häufig auch Mesotheliome (Tumor der Zellen des Mesothels, der Schutzschicht, die Brust-, Bauch- und Herzhöhle auskleidet), Hautkrebs, Krebs der Harnblase und der Speiseröhre (Abbildung 2).
Abbildung 2: Tumororte im Zusammenhang mit chemischen Substanzen am Arbeitsplatz
Quelle: © iStockphoto.com
Im Freien tätige Arbeitnehmer wie Bauarbeiter und Landarbeiter, Rettungsschwimmer oder Gärtner können ein erhöhtes Risiko von Hautschäden durch UV-Strahlen haben. Weitere Belastungen am Arbeitsplatz sind u. a. Passivrauch und Radon.