Grundsätzlich kann jeder an Krebs erkranken, manche Menschen sind jedoch aufgrund von verhaltensbezogenen oder umweltbedingten Faktoren einem höheren Risiko ausgesetzt (Personen, die rauchen, Alkohol trinken, übergewichtig oder fettleibig sind, sich ungesund ernähren, sich wenig bewegen oder bestimmten Infektionen, Strahlungen oder krebserregenden Chemikalien ausgesetzt sind). Einige wenige Menschen kommen mit einem angeborenen erhöhten Krebsrisiko zur Welt.
Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung informiert die Bürgerinnen und Bürger darüber, was sie für sich und ihre Familien tun können, um das Risiko einer Krebserkrankung zu mindern. Diese Empfehlungen stützen sich auf die besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse.
Viele der Faktoren, die das Krebsrisiko erhöhen oder senken, sind allgemein bekannt. Für die meisten Arten von Krebs kann jedoch nicht vorhergesagt werden, welche Personen mit vergleichbaren Risikofaktoren an Krebs erkranken werden und welche nicht.
Die überwiegende Mehrheit der Fälle von Lungenkrebs wird bekanntermaßen durch das Rauchen verursacht. Bei anderen häufigen Krebsarten (z. B. Darmkrebs oder Brustkrebs) kann nur etwa die Hälfte der Erkrankungen auf bekannte Ursachen zurückgeführt werden, und bei einigen Krebsarten (z. B. Prostatakrebs) ist in weniger als der Hälfte der Fälle die Ursache festzustellen.
Zwar kann das Risiko einer Krebserkrankung verringert werden, ein gewisses Risiko besteht jedoch immer. Etwa die Hälfte aller Krebserkrankungen könnte vermieden werden, wenn die Empfehlungen des Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung durchgängig befolgt würden.
Zwar treten die häufigsten Krebsarten meist in höherem Alter auf, es ist jedoch nie zu früh oder zu spät, Vorbeugungsmaßnahmen gegen Krebs zu ergreifen. Einige der Empfehlungen gelten für Kinder und haben als Ziel, die Gefahr zu verringern, dass diese später an Krebs erkranken. Es ist in jedem Alter sinnvoll, eine gesunde Lebensweise zu übernehmen und ungesunde Gewohnheiten zu vermeiden.
Durch Vorsorgeprogramme können bestimmte Krebserkrankungen in einem frühen Stadium, in dem die Behandlung wirksamer ist, entdeckt werden. Bei einigen Krebsarten gibt es Vorstufen der Erkrankung, die durch Früherkennung erkannt und behandelt werden können, um das Entstehen von Krebs zu verhindern. Im Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung werden die Früherkennungsprogramme empfohlen, deren Wirksamkeit bekannt ist.
Die Impfung gegen bestimmte Viren kann das Risiko, an Leber- oder Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, verringern.
Verhaltensweisen, die vor Krebs schützen, bieten auch Schutz gegen die anderen Hauptursachen für Tod und Behinderung in der Europäischen Union, darunter Herz-Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen und Diabetes.