Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung ist eine Initiative der Europäischen Kommission, die die Bürgerinnen und Bürger über Maßnahmen informieren soll, die sie für sich oder ihre Familie ergreifen können, um das Risiko von Krebserkrankungen zu verringern. Die aktuelle vierte Auflage umfasst zwölf Empfehlungen, die die meisten Menschen ohne besondere Fachkenntnisse oder Beratung umsetzen können. Je mehr Empfehlungen man befolgt, umso geringer das Krebsrisiko. Schätzungen zufolge ließen sich fast die Hälfte aller Todesfälle aufgrund von Krebs in Europa vermeiden, wenn die Empfehlungen allgemein befolgt würden.

Die vierte Auflage des Kodex ist auf dieser Website veröffentlicht, zusammen mit Fragen und Antworten, die zusätzliche Informationen zu den einzelnen Empfehlungen und damit verbundenen Aspekten der Krebsprävention enthalten. Darin wird erklärt, auf welches Krebsrisiko die einzelnen Empfehlungen abzielen, sowie die Art und Weise, wie die Menschen sich und ihre Familien schützen können.

Die erste Auflage des Kodex wurde im Jahr 1987 veröffentlicht. Die vierte Auflage wurde in den Jahren 2012 und 2013 von Krebsspezialisten, Wissenschaftlern und anderen Experten aus der gesamten Europäischen Union im Rahmen eines vom Internationalen Krebsforschungszentrum koordinierten Projekts mit finanzieller Unterstützung aus dem EU-Gesundheitsprogramm ausgearbeitet. Bei der Formulierung der Empfehlungen haben die Experten die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt. Alle Experten, die zur vierten Auflage beigetragen haben, wurden gebeten, unabhängig zu arbeiten und sich von ihrer Expertenmeinung und nicht von der Position einer Organisation oder Einrichtung leiten zu lassen. Sie wurden darüber hinaus aufgefordert, über jegliche echten oder vermeintlichen Interessen im Zusammenhang mit dem Thema zu informieren.

Die Experten trugen während eines Zeitraums von zwei Jahren zu einer multidisziplinären Zusammenarbeit bei, in deren Rahmen die entsprechenden Daten durch Arbeitsgruppen gesammelt und ausgewertet wurden. Die Arbeitsgruppen erhielten von einer Gruppe von Epidemiologen, die über Erfahrung mit der systematischen Überprüfung wissenschaftlicher Literatur verfügen, wissenschaftliche und technische Unterstützung bei der Ermittlung und Analyse der relevanten Daten. Die Begründung der in den Kodex aufgenommenen Empfehlungen und die relevanten Daten werden in von den Arbeitsgruppen verfassten wissenschaftlichen Artikeln erläutert.

Über den Wortlaut der Empfehlungen entschieden die Arbeitsgruppen gemeinsam mit Experten für Verhaltensforschung und Kommunikation sowie den beiden Hauptforschern des Projekts; dabei wurde der Tatsache Rechnung getragen, dass es sich bei der Zielgruppe um die breite Öffentlichkeit handelt. Ein wissenschaftlicher Ausschuss, der sich aus erfahrenen Forschern und führenden Persönlichkeiten der Krebsprävention in Europa zusammensetzte, nahm eine unabhängige wissenschaftliche Gesamtdurchsicht der Empfehlungen sowie ihre endgültige Annahme vor. Das im Internationalen Krebsforschungszentrum angesiedelte wissenschaftliche Sekretariat des Projekts wurde gemeinsam von den beiden Hauptforschern geführt.

The September issue of the European Journal of Cancer features an interview of European Code Against Cancer IARC project leaders Drs Lawrence von Karsa and Joachim Schüz. Watch video

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