Gerauchte Tabakerzeugnisse Die häufigsten Rauchtabakerzeugnisse in Europa sind Zigaretten, Zigarren und Zigarillos, Feinschnitttabak für handgedrehte Zigaretten und Pfeifentabak. Beim Rauchen wird zudem Tabakrauch in die Umgebungsluft abgegeben, der sich aus dem vom brennenden Ende einer Zigarette oder von anderen Tabakerzeugnissen ausgehenden Rauch und dem vom Raucher ausgeatmeten Rauch zusammensetzt. Das Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft durch Nichtraucher wird als unfreiwilliges Mitrauchen bzw. Passivrauchen erachtet.

Zigarette Quelle: Abbildung mit freundlicher Genehmigung von hinnamsaisuy/FreeDigitalPhotos.net	Eine Tabakrolle, die mit Papier oder einem anderen tabakfremden Material umhüllt ist, mit Filter oder ohne, auch aromatisiert erhältlich, ungefähr 8 mm Durchmesser und 70-120 mm Länge. Zigaretten enthalten gewöhnlich eine Mischung aus verschiedenen Tabaksorten. Die dafür verwendete Tabaksorte hat Einfluss auf die Zusammensetzung des erzeugten Rauchs. Eine einzelne Zigarette enthält ungefähr ein Gramm Tabak und ein Milligramm Nikotin.
Handgedrehte Zigaretten Quelle: Abbildung mit freundlicher Genehmigung von graurcodrin/FreeDigitalPhotos.net	Einzeln per Hand aus losem Feinschnitttabak gedrehte Zigaretten, die in Zigarettenpapier gewickelt werden; sie enthalten weniger Tabak als kommerziell hergestellte Zigaretten (ungefähr zwischen 0,4 und 0,75 Gramm).
Zigarre Quelle: Abbildung mit freundlicher Genehmigung von Grant Cochrane/FreeDigitalPhotos.net	Eine Tabakrolle, die mit einem Tabakblatt oder einem anderen tabakhaltigen Material umhüllt ist. Es gibt verschiedene Arten: kleine Zigarren, dünne Zigarren (Zigarillos), normale Zigarren, Premiumzigarren. Einige kleinformatige Zigarren haben einen Filter und die Form von Zigaretten.
Pfeifentabak Quelle: © Rinek - iStockphoto.com	Eine Pfeife ist ein Gerät zum Rauchen von Tabak, das aus einer Kammer zur Verbrennung des Tabaks (Pfeifenkopf) besteht, die über ein Rohr (Holm) mit dem Mundstück (Biss) verbunden ist. Pfeifen werden oft mit großer Sorgfalt behandelt; loser Pfeifentabak wird gemischt, um Geschmacksnuancen zu erzielen, die es in anderen Tabakerzeugnissen nicht gibt.
Hookah/Wasserpfeifentabak Quelle:  © danck - iStockphoto.com	Eine Wasserpfeife wird gewöhnlich zum Rauchen von aromatisiertem oder mit Zucker oder anderen Substanzen fermentiertem Tabak verwendet. Der Tabak wird mit Hilfe von Kohle erhitzt; der Rauch wird gekühlt, indem er durch das Wasser und den Schlauch zum Mundstück geleitet wird, über das er inhaliert wird.

Rauchlose Tabakerzeugnisse nach Art der Verwendung Tabakblätter, die zum Konsum nicht verbrannt werden, können über die Nase oder den Mund konsumiert werden.

Nasaler Gebrauch Quelle: © InkkStudios - iStockphoto.com	Der Tabak wird feuergetrocknet, dann fermentiert und zu einem trockenen Pulver verarbeitet, das als Schnupftabak oder Snuff bezeichnet und in kleinen Metall- oder Glasbehältern verkauft wird. Der in Europa sehr selten verwendete (im Vereinigten Königreich gebräuchliche) Tabak wird in die Nase gezogen. Es gibt auch trockene pulverförmige Produkte, die oral konsumiert werden.
Oraler Gebrauch	In Europa werden Produkte zum oralen Konsum zwischen Lippe oder Wange und Zahnfleisch platziert und entweder eine bestimmte Zeit lang gekaut oder ausgesogen. Ein Knäuel, das einer Portion Kautabak in der Größe eines Golfballs entspricht, wird meist gekaut, während ein Priem gewöhnlich eine viel kleinere Portion ist, die einfach im Mund verbleibt und nicht gekaut wird. Neuere rauchlose Tabakerzeugnisse werden in den skandinavischen Ländern verwendet, wie der schwedische Snus bzw. der feuchte schwedische Mundtabak (auch als schwedischer Moist Snuff bezeichnet), der in kleinen mit Tabak gefüllten Portionsbeuteln erhältlich ist (Portionssnus). In Schweden konsumieren ungefähr 21 % der Männer rauchlose Tabakerzeugnisse zum oralen Gebrauch, hingegen werden sie von weniger als 2 % der gesamten europäischen Bevölkerung konsumiert.
Loseblatt (Loose Leaf) Quelle: © Vitalina Rybakova - iStockphoto.com	Besteht aus losen Zigarrentabakblättern, die luftgetrocknet, entrippt, geschnitten oder granuliert und zu schmalen Tabakstreifen geschreddert lose verpackt werden. Die meisten Sorten werden gesüßt, mit Lakritze aromatisiert und üblicherweise in Päckchen (sogenannten Pouches) verkauft. Loseblatt-Tabak hat einen hohen Zuckergehalt (ungefähr 35 %). Eine Prise Tabak wird meist weiter hinten im Mund zwischen Wange oder Unterlippe und Zahnfleisch platziert. Sie wird entweder gekaut oder verbleibt einfach im Mund. Der Speichel wird ausgespuckt oder geschluckt.
Moist Snuff/Snus Quelle: © gbrundin - iStockphoto.com	Der Tabak wird entweder luft- oder feuergetrocknet und anschließend zu sehr feinen Partikeln (Feinschnitt) oder Streifen (Grobschnitt) verarbeitet. Die Tabakrippen und -samen werden nicht entfernt. Moist Snuff (feuchter Mundtabak) wird entweder lose oder in kleinen gebrauchsfertigen Briefchen verkauft, die als Beutel oder Päckchen bezeichnet werden. Eine Prise (als Dip bezeichnet) oder ein Beutel wird zwischen Lippe oder Wange und Zahnfleisch geschoben und bleibt dort. Der Speichel kann geschluckt oder, was üblicher ist, ausgespuckt werden. Der in Schweden gebräuchliche feuchte Mundtabak (Snus) besteht aus fein gemahlenem trockenem Tabak, der mit Aromastoffen, Salzen (Natriumchlorid), Wasser, Feuchthaltemitteln und chemischen Puffermitteln (Natriumkarbonat) versetzt wird. Eine Prise (als Dip bezeichnet) wird zwischen Zahnfleisch und Oberlippe geschoben und durchschnittlich 11-14 Stunden pro Tag im Mund behalten. In Schweden ist Snus als loses Pulver oder in zwei verschiedenen Dosen (normale Portion und „Miniportion“) erhältlich. Die Europäische Kommission hat den Verkauf von Snus in der Europäischen Union außer in Schweden verboten.
Betelpriem mit Tabak Quelle: © N. Guha/IARC	Betelpriem wird häufig von in Europa lebenden Minderheitengruppen verwendet, insbesondere von aus Zentral-, Ost-, Süd- und Südostasien stammenden Migrantengemeinschaften im Vereinigten Königreich. Betelpriem mit Tabak, meist bekannt als Paan oder Pan, besteht aus vier Zutaten: (i) Betelpfefferblatt, (ii) Arekanuss, (iii) gelöschter Kalk und (iv) Tabak. Tabak kann in roher, sonnengetrockneter oder gerösteter Form verwendet werden; er wird fein gehackt oder gemahlen und gewürzt oder gekocht, zu einer Paste verarbeitet und mit Rosenwasser oder Duftstoffen versetzt. Das Endprodukt (Priem) wird in den Mund gegeben und gekaut.
Maras Quelle: Bild mit freundlicher Genehmigung von M. Seydioğullari.	Maras ist eine Art von rauchlosem Tabak, die im südöstlichen Teil der Türkei, insbesondere in den Städten Kahramanmaras und Gaziantep, weit verbreitet ist. Zuerst werden sonnengetrocknete Tabakblätter pulverisiert und mit Holzasche, besonders von Eiche, Walnuss oder Weinrebe, gemischt. Anschließend wird die Mischung zur Befeuchtung mit Wasser besprengt. Eine kleine Menge der Mischung wird vier bis fünf Minuten lang zwischen unterer Lippenschleimhaut und Zahnfleisch platziert. Dieser Vorgang wird mehrere Male am Tag wiederholt; einige behalten das Pulver sogar in der Nacht im Mund.